Unser kleines Wunder kam auf die Welt und hatte erstmal
sofort Hunger. Ich habe sie dann angelegt und sie schien ganz glücklich zu
sein. Vermutlich kam also bereits genug Milch für sie. Wow war ich stolz und
erleichtert. So einfach hatte ich mir das gar nicht vorgestellt. Genauso soll
es weitergehen, dachte ich mir. Aber es kam anders. Bereits wenig später kam
das böse Erwachen. Ich hatte unglaubliche Schmerzen beim Stillen. Es tat
einfach nur verdammt weh. Man kann sich die Schmerzen wie folgt vorstellen: Man
nehme eine Nadel, piekse damit immer wieder kräftig in die Brustwarze.
Gleichzeitig nimmt man eine Zange, macht sie an die Brustwarze daran, drehe die
Zange immer wieder nach links und rechts und gleichzeitig vom Körper weg. Immer
wieder sagte ich den Schwestern, dass es so höllisch wehtat. Ich saß jedes Mal
heulend auf meinem Bett und mir flossen nur die Tränen herunter. Als unser
Mädchen dann an der Brust war, hatte ich immer wieder das verlangen sie einfach
nur wieder wegzustoßen weil es kaum zu ertragen war. So saß ich also heulend
da, mein Mädchen im Arm, die Hände fest in das Lacken gekniffen, die Füße
stampfend auf dem Boden und die Zähne feste zusammengekniffen. Und was bekam
ich immer und immer wieder zur Antwort „Da müssen Sie durch, das wird besser“.
Aber verdammt nochmal, es wird nicht besser und ich habe JETZT Schmerzen und
nicht, wenn es besser wird. Ich wusste ich will das unbedingt, ich will das Stillen
schaffen. Ich MUSS das schaffen. Es ist das Beste für mein Mädchen. Dies sagte
ich mir immer wieder.
Ich bekam dann eine Brustwarzensalbe, die ich mir immer
wieder darauf machen sollte. So cremte ich also wie ein Weltmeister. Auf der
rechten Seite wurde es irgendwann unerträglich. Ich konnte nicht mehr. Ein
Aufgeben kam für mich nicht in Frage, noch nicht. Eine Krankenschwester gab mir
dann eine Einführung in die elektrische Milchpumpe. Ich sollte die rechte Seite
abpumpen und so meine Brust etwas schonen. Ich war dankbar für diese Lösung und
freute mich. Aber was war das? Auch dieses Höllengerät tat verdammt weh. Zwar
etwas erträglicher, aber immernoch schmerzvoll. Musste ich mich damit abfinden
und für immer diese Schmerzen ertragen? Das wollte und konnte ich mir nicht
vorstellen.
Ich fühlte mich völlig „abnormal“. Keine andere Frau hatte
solche Schmerzen, bei jeder anderen klappt es suuuuper, überhaupt kein Problem
(wie sich später herausstellte war das ein Irrglaube)….
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