Kennt ihr das, das Kind ist auf der Welt und man fragt sich auf einmal wo die Zeit hin ist?
Nicht nur, dass die Zeit einfach nur rast und dass das Kind so schnell groß wird sondern man hat einfach keine Zeit mehr.
-Zeit für den Haushalt?
-Zeit für schriftlichen Kram?
-Zeit für Kochen/Backen?
-Zeit für Hobbys?
-Zeit für sich?
Fehlanzeige!
Ich frag mich wirklich wie das andere Familien machen. Alles unter einen Hut zu bekommen das ist gar nicht so einfach. Das erfordert sehr viel Organisationstalent. Aber hey, ich habe eine gute Lösung gefunden: Man muss nicht alles schaffen. Dann bleibt eben mal etwas liegen, dann ist eben mal durchgesaugt, dann liegt eben das Schriftzeugs rum. Man sollte sich eben immer vor Augen führen: Es kommen auch wieder andere Zeiten ;-)
Montag, 20. Juli 2015
Mittwoch, 20. Mai 2015
Langzeitstillen, ab wann spricht man davon?
Mittlerweile ist mein Mäusekind schon ein Jahr alt. Ich muss wohl niemand sagen wie schnell die Zeit verging. Wie schnell verging bitte die Zeit? ;-)
Am Anfang habe ich so gehofft, dass die Zeit des Stillens
lange dauert, dann war das Mäusekind da, meine Ansicht änderte sich. Ich wollte
einfach nur, dass das Stillen klappt, aber dass das Ganze bitte nicht lange
dauert. Ich wollte möglichst schnell und mit Beginn der Beikost schnell
abstillen. (Den Grund dafür könnt ihr in den Posts davor nochmals nachlesen).
Und jetzt? Ich stille immernoch und das mit viel Freude und
Gelassenheit. Das Stillen ist einfach wunderschön, es ist so eine zauberhafte
und intime Zeit zwischen mir und meinem kleinem Wunder. Die anfänglichen
Schmerzen sind fast vergessen. Ich bin unendlich froh, dass ich so lange
durchgehalten habe. Es hat mich für alles entschädigt. Ich liebe das Stillen.
Es ist so praktisch und schön.
Das ich nun als Langzeitstillerin zähle? Hmm das ist/war mir
gar nicht bewusst. Es ist wohl aber wirklich so, dass man nach einem Jahr von
Langzeitstillen spricht. Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Zu sehr liebt mein
Mäusekind das Stillen. Wann wir aufhören zu stillen? Ich weiß es nicht. Aber
von mir aus kann es noch eine Weile dauern. Ich habe nicht so lange dafür
gekämpft, dass ich nun aufhöre mit stillen nur weil es die Gesellschaft so sagt.
Kommentare wie „Wie du stillst noch? Wie du hast noch genügend Milch? Wie du
machst das noch so oft? Willst du nicht so lange mal aufhören? Du schadest doch
damit deinem Kind, so lange Stillen ist nichts! Dein Kind braucht keine Milch,
es muss richtig essen…….“ Ich könnte noch viel aufzählen. Langzeitstillen wird
einfach nicht gerne gesehen. Als Mama ist es da ganz schön schwer Stand zu
halten. Aber ich führe mir immer wieder einfach vor Augen, dass ICH entscheiden
muss was gut für mein Kind ist. Und so lange ich und das Mäusekind uns wohl
fühlen, warum sollte ich dann aufhören?
Aber ist das Stillen länger als 12 Monate wirklich schon
Langzeitstillen? Ist mein kleines Wunder nicht gerade erst auf die Welt gekommen?
Hmm für mich ist es das normalste und natürlichste auf der Welt, für Andere
leider nicht.Dienstag, 19. Mai 2015
Das Erfolgsrezept
Ihr fragt euch wann es besser wurde? Nun, ich möchte keinem
Angst machen, aber bei mir wurde es tatsächlich erst nach ca. drei langen
Monaten besser und nach ca. sechs Monaten war ich gänzlich schmerzfrei. Eine
sehr lange und tränenreiche Zeit. Und warum das Ganze? Nun, einfach weil ich es
von Herzen wollte. Was mir dabei geholfen hat? Ich habe wirklich viel
ausprobiert: Cremes, warme und kalte Waschlappen usw. Aber geholfen hat am Ende
nur eines: Zeit. Zeit bis sich alles eingespielt hat, Zeit bis man sich daran
gewöhnt hat, Zeit bis das Mäusekind und ich ein Team wurden, Zeit bis sich
alles eingespielt hat. Ich weiß, dass das nicht toll klingt. Aber leider war es
so und ich kann nur sagen: Zeit heilt alle Wunden…
Montag, 18. Mai 2015
Stillen am Laufendem Band oder Stillkinder und Flaschenkinder
Das Stillen ist einfach ein so großes Thema und so komplex.
Meine kleine Maus wollte auch noch so viel gestillt werden. Kennt ihr das
Cluster-Feeding? Ojeeee, das hatte mein Mäusekind ganz extrem. Stillen nach
Bedarf hieß für mich fast den ganzen Tag zu stillen. Ich fühlte mich total
leer, ausgesaugt und war am Ende meiner Kräfte. Viele Tränen flossen, viele
schlaflose Nächte, Verzweiflung ohne Ende. Dann kam noch dazu, dass ich einen
Riss in der Brustwarze bekam. Das waren nochmal mehr Schmerzen. Jedes Anlegen
war die reinste Qual. Die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Ich habe von meiner
Hebamme den Tipp bekommen Kochsalz auf die Wunde zu machen. Das brannte zwar
sehr, aber half auch doch etwas. Der Riss verschwand, die Schmerzen blieben. Und
immer wieder bekam ich zu hören „Da muss man einfach durch“. Aber verdammt noch
mal, warum muss Frau da durch? Warum solche Schmerzen?
Und dann? Ich verstehe jede Frau, die das Stillen dann
aufgibt. Ich war selbst kurz davor. Am
Ende habe ich aber den Kampf gewonnen. Und ich muss sagen, dass ich schon
verdammt stolz darauf war. Ich habe mich mit anderen Frauen unterhalten und
siehe da, ich war gar nicht alleine. Andere Frauen hatten auch solche Schmerzen
und vergossen viele Tränen. Aber wieso sagt keiner das so öffentlich? Was will
man verheimlichen? Hat man Angst zu versagen? Also ich fühle mich nicht so als
ob ich versagt habe. Warum auch. Ist es eine Schande offen zu sagen, dass das
Stillen einfach nicht so ist wie man es sich gewünscht hat? Ist es verwerflich
zu sagen, dass man Schmerzen hat? Ist all das eine Schande? Nein ich finde es
nicht. Und wenn Frauen nicht stillen (aus welchen Gründen auch immer) dann ist
das doch auch in Ordnung. Jede Mama will das Beste für ihr Kind. Ich finde man
sollte das akzeptieren und niemanden darüber verurteilen. Jede Frau hat Gründe
für ihr Handeln. Es ist in meinen Augen einfach nur wichtig, dass man ehrlich
ist. Ehrlich zu sich, ehrlich zu Familie/Freunden, ehrlich zu anderen Menschen.
Vielleicht wäre es dann auch nicht so ein Tabu-Thema, dass man Schmerzen haben
kann beim Stillen, vielleicht würde darüber offenere berichtet werden.
Vielleicht könnten dann Frauen einfacher berichten, dass sie eben nicht
stillen, sondern die Flasche geben.
...Ich würde mir das von
Herzen wünschen...
Donnerstag, 14. Mai 2015
Der Stillstart
Unser kleines Wunder kam auf die Welt und hatte erstmal
sofort Hunger. Ich habe sie dann angelegt und sie schien ganz glücklich zu
sein. Vermutlich kam also bereits genug Milch für sie. Wow war ich stolz und
erleichtert. So einfach hatte ich mir das gar nicht vorgestellt. Genauso soll
es weitergehen, dachte ich mir. Aber es kam anders. Bereits wenig später kam
das böse Erwachen. Ich hatte unglaubliche Schmerzen beim Stillen. Es tat
einfach nur verdammt weh. Man kann sich die Schmerzen wie folgt vorstellen: Man
nehme eine Nadel, piekse damit immer wieder kräftig in die Brustwarze.
Gleichzeitig nimmt man eine Zange, macht sie an die Brustwarze daran, drehe die
Zange immer wieder nach links und rechts und gleichzeitig vom Körper weg. Immer
wieder sagte ich den Schwestern, dass es so höllisch wehtat. Ich saß jedes Mal
heulend auf meinem Bett und mir flossen nur die Tränen herunter. Als unser
Mädchen dann an der Brust war, hatte ich immer wieder das verlangen sie einfach
nur wieder wegzustoßen weil es kaum zu ertragen war. So saß ich also heulend
da, mein Mädchen im Arm, die Hände fest in das Lacken gekniffen, die Füße
stampfend auf dem Boden und die Zähne feste zusammengekniffen. Und was bekam
ich immer und immer wieder zur Antwort „Da müssen Sie durch, das wird besser“.
Aber verdammt nochmal, es wird nicht besser und ich habe JETZT Schmerzen und
nicht, wenn es besser wird. Ich wusste ich will das unbedingt, ich will das Stillen
schaffen. Ich MUSS das schaffen. Es ist das Beste für mein Mädchen. Dies sagte
ich mir immer wieder.
Ich bekam dann eine Brustwarzensalbe, die ich mir immer
wieder darauf machen sollte. So cremte ich also wie ein Weltmeister. Auf der
rechten Seite wurde es irgendwann unerträglich. Ich konnte nicht mehr. Ein
Aufgeben kam für mich nicht in Frage, noch nicht. Eine Krankenschwester gab mir
dann eine Einführung in die elektrische Milchpumpe. Ich sollte die rechte Seite
abpumpen und so meine Brust etwas schonen. Ich war dankbar für diese Lösung und
freute mich. Aber was war das? Auch dieses Höllengerät tat verdammt weh. Zwar
etwas erträglicher, aber immernoch schmerzvoll. Musste ich mich damit abfinden
und für immer diese Schmerzen ertragen? Das wollte und konnte ich mir nicht
vorstellen.
Ich fühlte mich völlig „abnormal“. Keine andere Frau hatte
solche Schmerzen, bei jeder anderen klappt es suuuuper, überhaupt kein Problem
(wie sich später herausstellte war das ein Irrglaube)….
Dienstag, 12. Mai 2015
Über das Stillen: Stillen kann doch jeder?
Stillen kommt von Stille? Naja nicht ganz. Was wird das
Stillen angepriesen, wie schön es doch ist, wie einfach und dass nahezu jede
Frau stillen kann.
Ja, das Stillen ist irgendwann schön. Ja, es ist praktisch.
Ja, es ist einfach man bekommt es hin. Aber Ja, es tut einfach verdammt weh.
Wieso aber bitte wird das kaum thematisiert? Wieso wird
darüber nicht gesprochen? Bereits in meiner Schwangerschaft habe ich mich mit
dem Thema Stillen auseinandergesetzt. Ich habe etwas im Internet gelesen und war
sogar bei einer Stillberatung vorab. Ja so etwas gibt es wirklich. Ich war dort
in meinem Wunschkrankenhaus und eine Krankenschwester hat uns das Thema Stillen
etwas näher gebracht. So erzählte die Dame wie groß ein Magen eines
Neugeborenen ist und welche Stillpositionen es gibt. Sie hat mir eine Puppe in
den Arm gelegt und ich konnte verschiedene Stillpositionen „trocken“ üben. Ach
ist das schön und einfach dachte ich mir. Aber das es einfach verdammt
schmerzt, das hat mir niemand gesagt. Warum nicht? Haben die Hebammen,
Krankenschwestern, Stillberaterinnen und Ärzte Angst, dass man dann das Stillen
von vorne herein nicht wagen möchte? Das ist doch aber völliger Quatsch. Jeder
weiß doch beispielsweise, dass eine Geburt sehr schmerzhaft sein kann und trotzdem
wird man schwanger. Also was soll das bitte? Ich möchte Euch nun hier einmal
meine Ansichten erzählen. Dabei ist es nicht meine Absicht zu erschrecken oder
Angst zu machen. Nein. Ich möchte nur etwas aufklären, berichten und die
schonungslose Wahrheit berichten. Denn mir geht es immer so, dass wenn ich weiß
was auf mich zukommt, ich dann viel besser damit umgehen kann.
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